Das kalte Reich des Silbers


 

Autorin: Naomi Novik
Verlag und Bildrecht: cbj
Seiten: 574
Hardcover € 18,50

Rezensionsexemplar / Unbezahlte Werbung




Mirjem ist die Tochter eines gutherzigen Pfandleihers, der es nicht über sich bringt, Schulden einzutreiben. Als die Familie deshalb bittere Armut leidet, tritt Mirjem an die Stelle ihres Vaters. Unnachgiebig fordert sie zurück, was ihr zusteht. Bald heißt es, sie könne Silber zu Gold machen. Die Kunde davon dringt bis tief in die Wälder, zum gefürchteten Volk der Staryk, magischen Eiswesen.  Der König der Staryk entführt Mirjem in sein Reich. Dort soll sie für ihn Silber zu Gold machen. Tut sie das nicht, wird er sie töten. Doch gleichzeitig versinkt die Menschheit nun in Kälte...

Mirjem übernimmt die Arbeit ihres Vaters, er war einfach viel zu weiche, für den Job eines Pfandleihers. Er brachte es nicht über sich, den Leuten das Geld zu nehmen, dass sie so dringend brauchten. Doch irgendwann war genug und Mirjem machte diesen Job um einiges besser. Sie hatte ein Herz so kalt wie das der Staryk, denn sie kannte keine Gnade. Schnell wurde bekannt das sie Silber in Gold verwandeln kann. Und nichts begehren die Staryk mehr als Gold. Als nun also der König der Staryk von Mirjems Fähigkeit erfährt bietet er ihr einen Handel an. Wenn sie es schafft sein Silber dreimal zu Gold zu machen, wird er sie belohnen, kann sie das nicht, wird sie durch seine Hand sterben...

Eine wahnsinnig tolle Idee, die leider in den Schnee gesetzt wurde xD

Der Grundgedanke der Autorin hat wahnsinnig viel Potential. Das Reich des kalten Silbers hätte ein wunderbares Märchen werden können, doch irgendwie hat sie es versemmelt. Die Geschichte wird aus verschiedenen Sichtweisen erzählt, was das ganze schon mal recht anstrengend macht. Leider sind die Sichten so erzählt, das man am Anfang einfach keine Ahnung hat, wer das denn nun ist. Das war ziemlich nervig, um ehrlich zu sein.

Da die Geschichte von Mirjem aber sehr interessant war, habe ich mich weiter durchgekämpft. Aber es wurde nicht wirklich besser. Erst ganz zum Ende hin wird es richtig spannend, der Rest ist eigentlich ziemlich ... naja nicht langweilig, aber auch nicht sonderlich aufregend. Die meisten Sichtweisen könnte man theoretisch sogar überspringen ohne das man viel verpasst.

Knapp 600 Seiten sind für diese Geschichte ein wenig übertrieben, ich denke wenn man das ganze ein wenig zusammengefasst hätte, wäre die Story auch spannender gewesen. Es zieht sich teilweise wirklich sehr. Und dann gibt es da noch eine Sache, die ich nicht wirklich verstanden habe. In der Geschichte spielt die Religiöse Zugehörigkeit scheinbar eine wichtige Rolle - zumindest denkt man das als Leser weil es immer mal wieder erwähnt wird. Aber dann hat man wieder das Gefühl das die Autorin dieses Detail wie Streusel über einen Kuchen verteilt hat. Hier ein wenig, dort ein wenig. Es ist irgendwie ohne Hand und Fuß. Da sie es teilweise so besonders hervorhebt, hätte ich mir da bisschen mehr gewünscht, einen tieferen Sinn, eine besondere Bedeutung...

Alles in allem war die Geschichte interessant, aber ich hatte mir weit mehr erwartet, vor allem bei der dicke des Buches. Für mich war es jedenfalls kein Buch das ich nochmals lesen werde, und wirklich empfehlen kann ich es euch auch nicht. Aber wie immer, das ist meine persönliche Meinung und wenn euch das Buch anspricht, lasst euch von meinen Worten nicht abschrecken ;)

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