Janika Hoffmann

Janika Hoffmann ist 16 Jahre alt und Autorin der Drachenkralle-Reihe.
Bei dem Penhaligon Kurzgeschichten Wettbewerb im Mai belegte sie den 2ten Platz.

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1. Was/Wer hat dich zum Schreiben motiviert (Vorbild)?
Im Prinzip kann man sagen, dass ich durch Christopher Paolini „richtig“ zu schreiben begonnen habe ;-)

2. Wie kamst du auf Idee ein Buch zu schreiben?
Als ich ernsthaft mit dem Schreiben anfing, war ich zwölf Jahre alt. Geschichten hatte ich auch vorher immer mal wieder geschrieben, aber nichts wirklich überragendes. An jenem „unvergessenen Tag“ hatte ich den zweiten Eragon-Band gerade zum wiederholten Male gelesen (3+4 gab es damals noch nicht) und hatte keine neuen Bücher mehr im Regal stehen oder solche, die ich gerade erneut lesen wollte. Ich beschloss dann kurzerhand, mir meine eigene Geschichte zu schreiben, setzte mich an meinen PC, schrieb den Manuskript-Titel und den ersten Satz „Simon stutzte.“ Auf – und saß dann drei Tage von morgens bis abends vor diesem Beginn! Erst dann begann ich, meine Geschichte in Worte zu fassen. Die Geschichte hat grobe Eragon-Ähnlichkeit, die erste Drachin im Buch ist auch blau, der Protagonist blond. Aber ihr Eigenleben entwickelte die Story recht schnell!

3. Wie lange hast du an deinem Buch  gearbeitet, bis es schließlich Veröffentlicht wurde?
Geschrieben habe ich an meinem ersten Manuskript ungefähr zwei Jahre. Es ist nun schon beinahe drei Jahre fertig, die Veröffentlichung rückt aber erst jetzt näher – in der Ruhe liegt die Kraft, ich finde es für eine Veröffentlichung sehr wichtig, einen passenden Verlag zu finden, bei dem ich mich auch wohlfühle! Und da musste ich erst ein paar nicht so tolle Erfahrungen machen.

4. Sind noch weitere Bücher in Planung?
Aktuell schreibe ich an der Fortsetzung meines Erstlings (es wird eine Trilogie), parallel an einem einzelnen Urban Fantasy Roman. Grobe Gerüste für weitere Manuskripte habe ich, sogar eine gute Hand voll, aber mehr als zwei Storys zur Zeit möchte ich nicht schreiben, also wird es noch etwas dauern, bis diese Gerüste mit tiefgehendem Inhalt bespannt werden!

5. Wann hast du angefangen zu schreiben?
Mit dem Schreiben fing ich 2008 an. Damals war ich 12 Jahre alt. Ob mein Schreibstil gut ist, kann ich selbst natürlich schlecht beurteilen, aber auf jeden Fall hat er sich seitdem ordentlich verändert, zum Besseren, wie ich hoffe und denke! ;-)

6. Wie gestaltest du das Schreiben, was ist dir dabei wichtig?
Mir ist es wichtig, nicht auf Zwang zu schreiben. Ich kann mich nicht hinsetzen und sagen „So, du schreibst jetzt 30 Seiten!“, dann machen meine Gedanken sofort dicht. Ich muss möglichst etwas Ruhe finden, ab und zu leise passende Musik hören und die Möglichkeit haben, meinem „Kopfkino“ freien Lauf zu lassen – ich sehe die Szenen nämlich immer wie in einem sehr modernen 3D-Kino vor mir und schreibe sie dann auf!
Außerdem muss es gemütlich sein. Ich schreibe zwar ab und zu auch mal im Zug, aber egal, ob ich am Laptop sitze oder im Notizbuch eine Rohfassung schreibe, ich muss es mir gemütlich machen können! In der Schule ist das natürlich manchmal schwer …

7. Wie viel Zeit verbringst du damit zu schreiben?
Ich schreibe, so oft ich kann. Ich gehe fast nirgendwo, wo ich länger als eine Stunde bleiben will, ohne Notizbuch/-zettel und Stift(e) hin, damit ich sofort reagieren kann, sollten mich Ideen von der Seite anspringen!
Gerade in den Ferien schreibe ich sehr gerne. Wenn ich morgens nicht früh aufstehen muss, kann ich die kreative Zeit von Mitternacht bis ungefähr drei Uhr morgens nutzen, um zu schreiben. Diesen Schreibfluss liebe ich, zumal der Rest des Hauses schläft und man garantiert ungestört ist!

8. Hat sich das Buch wie von selbst entwickelt oder hast du genau gewusst, was du dem Leser mitteilen möchtest?
Bei meinem ersten Buch wusste ich den Titel, den Beginn der Story, das ungefähre Ende und ein paar größere Zwischenhandlungen. Alles zwischendrin entwickelte sich dann mit der Zeit, teilweise auch erst beim Schreiben. Mir gefällt es, die Dinge einfach auf mich zukommen zu lassen, und meistens geht diese Taktik auch auf.
Eine wirkliche Botschaft hat – glaube ich zumindest – erst mein aktueller Urban Fantasy Roman, wo es um Mobbing und das Leben damit geht. Mein Erstling und auch die gesamte Trilogie sind eher Fantasy-Bücher, die einen einfach mitreißen sollen. Die darin enthaltene Botschaft „Auch kleine/einzelne Figuren können Großes bewegen“ ist bei solchen Büchern ja recht weit verbreitet.

9. Wann bist du am Kreativsten?
Besonders kreativ bin ich bei genannten Schreibphasen mitten in der Nacht, die ich ja leider nur in den Ferien ausnutzen kann. Ansonsten schreibt es sich auch sehr flüssig, wenn ich gerade einen guten Film gesehen habe – ob ein Zusammenhang mit der Handlung meiner Story besteht, ist dabei nicht von Belang!
Es gab mal eine Zeit, wo ich einmal pro Woche einer Ballettgruppe beim Unterricht zugesehen habe – währenddessen und danach überfielen mich die Ideen regelrecht.
10. Lebst du vom Schreiben oder hast du noch einen anderen Beruf?
Ich bin Schülerin! Vom Schreiben leben kann ich natürlich nicht. Wenn ich mit der Schule fertig bin, also mein Abitur gemacht habe, möchte ich studieren und Veterinärmedizinerin werden. Ob das auch klappt, werde ich sehen,  aber ich möchte auf jeden Fall nicht hauptberuflich schreiben, der damit verbundene Druck wäre ganz schlecht für meine Storys! Wenn man mal eine Abgabefrist hat, okay – aber wenn man damit seinen Unterhalt verdienen muss? Nein, danke, das stelle ich mir grässlich vor!

11. Welchen Stellenwert hat das Schreiben?
Neben dem Schreiben lese und reite ich auch sehr gerne. Das Lesen steht, je nach Situation, vor oder direkt hinter dem Schreiben, was Wichtigkeit angeht, gleich wichtig ist es mir auch, mit meiner Hündin in der Natur herumzuwandern. Dabei kommen mir häufig auch viele Ideen, daher ist es mit meiner Schreiberei verknüpft!
Das Reiten steht dem Schreiben nicht im Weg.
Insgesamt ist das Schreiben für mich sehr wichtig – ein Leben ohne es kann ich mir nicht mehr vorstellen!

12. Warum das Genre Fantasy?
Ich habe mich schon einige Male an Kurzgeschichten ohne Fantasy-Anteil versucht – der Erfolg war nicht so groß. Ich glaube, meine Fantasie sprüht einfach über, und nur über das Erdenken phantastischer Ereignisse kann ich genug davon abbauen, um nicht zu explodieren.
Außerdem liebe ich Fabelwesen wie Drachen und Greife, und Gestaltwandler. Ich lese auch zu 95% nur Fantasy. Ab und zu schleicht sich dann mal ein heiteres Buch ein, oder eine Katzengeschichte, oder auch mal ein Tierkrimi.
Alles in allem muss ich aber in meinem Fall sagen: Ohne Fantasy – ohne mich!

13. Warum sollten Leser dein Buch lesen?
Ich möchte mit meinen Büchern möglichst viele Menschen erreichen. Mein Traum ist es, die Rückmeldung zu kriegen, dass sie mitgerissen wurden, mitfieberten, Spaß am Lesen hatten. Wenn die Leser von meinen Werken begeistert sind und sie vielleicht sogar weiterempfehlen, habe ich mein Ziel erreicht!

14. Welche sind deine Lieblingsbücher / Wer ist dein/e Lieblingsautor/in?
Oh, ich hab soooo viele Bücher, die ich mag! Auch auf einen speziellen Autoren bzw. eine spezielle Autorin kann ich mich nicht festlegen.
Mir gefällt zum Beispiel – obwohl ich eigentlich keine Romantik-Szenen in Büchern brauche! – die Reihe „Schwestern des Mondes“ von Yasmine Galenorn sehr gut.
Bei den original-deutschen Büchern schießen mir als erstes die „Ronar“-Trilogie von Anke Höhl-Kayser (der dritte Band erscheint demnächst) und die „Schattenblüte“-Bücher von Nora Melling in den Kopf. Diese Bücher stehen bei mir sehr weit oben bei meinen Favoriten, die Autorinnen ebenso!

15. Gab es Bücher von denen du besonders enttäuscht warst?
Es gab schon Bücher, wo ich nach einigen Dutzend Seiten zu lesen aufgehört habe. Diese Bücher hatte ich aber ausnahmslos gebraucht gekauft oder reduziert, bei „Normalkäufen“ sind mir solche Fehlgriffe bislang interessanterweise nicht passiert! Das soll nicht heißen, dass ich etwas gegen gebrauchte Bücher habe, im Gegenteil! So verstauben sie nicht dort, wo sie nicht mehr angesehen und gelesen werden, sondern machen neuen Besitzern Freude. Aber auf dem Flohmarkt zum Beispiel nehme ich eher mal Bücher mit, die mich nicht sofort anziehen, mir aber interessant erscheinen. Im Laden würde ich das Risiko vielleicht nicht eingehen. Auf diese Weise habe ich aber auch schon viele tolle Bücher erhalten!

16. Wenn du einen Tag lang mit einem Roman Helden verbringen könntest, welcher / welche wäre das?
Uff, das ist eine schwere Frage. Adhoc weiß ich darauf keine feste Antwort. Es gibt so wahnsinnig viele Figuren, die kennenzulernen wundervoll wäre!
Vielleicht wäre es ein Drache, zum Beispiel Saphira oder Firnen aus „Eragon“. Dann könnte ich endlich einmal wirklich auf einem Drachen fliegen und nicht nur in meiner Vorstellung! Aslan aus den „Chroniken von Narnia“ wäre aber auch eine tolle Begegnung!

17. Welche Tipps hast du an Neu-Einsteiger im Autoren Business?
In Sachen Verlag bin ich ja selbst noch Neuling. In den letzten Jahren durfte ich dank vieler netter Menschen aber schon so einige Erfahrung machen.
Mein Tipp an alle Neu-Einsteiger, gerade an die Jugendlichen unter euch:  Hört auf diejenigen, die euch helfen wollen! Nehmt nicht einfach jede Vorgabe von ihnen an, ihr sollt euch nicht bevormunden lassen, aber Ratschläge und Hilfen sind Gold wert! Die besten Beispiele sind Antworten auf Formatierungsfragen und der ewige Ratschlag, wie wichtig es ist, seine Texte zu korrigieren – und zwar BEVOR ihr ihn einschickt oder postet, „Ich mache es später noch“ ist keine gute Ausrede! ;-)
Ansonsten glaubt an euch und lasst euch nicht unterkriegen! Kritik müsst ihr anzunehmen und euch dadurch zu verbessern lernen, aber unterdrücken soll und darf euch keiner!


Danke für das Interview, es hat Spaß gemacht, die Fragen zu beantworten! :-)

Janikas Werke auf einen Blick:
 Die Drachenkrallen-Trilogie




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