Geburtsbericht - Teil 2

 


Weiter gehts. Im zweiten Teil meines Geburtsberichtes möchte ich mit Euch über alles sprechen, was nach der Geburt passiert ist. Wir schließen also direkt an dieses Ereignis an und befinden uns noch im Kreissaal.

Nachdem ich den kleinen Mann an mich gedrückt hatte, habe ich ihn direkt an seinen Papa weitergereicht. Mein Mann ist dann mit ihm und der Hebamme zum Abwiegen und Co. gegangen. Ich selbst habe dann bemerkt, dass es mir gar nicht gut geht, mir war verdammt schwindelig. Da ich aber immer noch auf dem Bett gelegen habe und genäht wurde, habe ich ein wenig die Augen geschlossen. Die Ärztin hat echt verdammt lange fürs nähen gebraucht und ich wurde immer unruhiger, der Schwindel wollte einfach nicht verschwinden. Als die Hebamme dann zurück war, habe ich um etwas Wasser gebeten. Sie hat mir dann auch einen Umschlag gemacht und mir diesen auf die Stirn gelegt.

Eine Zeit lang dachte ich es wird besser, als ich dann aber aufstehen sollte um in das andere Bett zu steigen, bin ich einfach umgefallen. Im ersten Moment stehe ich noch und im nächsten liege ich auf dem Boden und habe die Hautfarbe eines Bettlakens angenommen. Doch ich habe es mit Hilfe dann ins Bett geschafft und wurde ins Zimmer gefahren. Mein Mann hat derweilen den Besuch beim Kinderarzt absolviert. Und als das vorbei war, bekam ich den kleinen ins Bett gelegt und mein Mann musste das Krankenhaus verlassen - es war mittlerweile 22 Uhr!

Es war verdammt seltsam mit einem Neugeborenen in einem Bett zu liegen. Ich hatte die ganze Zeit panische Angst, mich auf ihn zu legen, doch es hat super geklappt. Mit dem Stillen hatten wir zu Beginn ein paar Probleme, ich wusste einfach nicht wie es wirklich gemacht wird. Durch ein paar Positionswechsel haben wir es dann aber geschafft, auch wenn es etwas gedauert hat und recht schmerzhaft war, der kleine hat es doch tatsächlich geschafft mich blutig zu beißen ... Mittlerweile funktioniert es Einwandfrei und ich finde es toll - ein Moment, der nur uns beiden gehört!

Der erste Tag nach der Geburt war noch in Ordnung, außer das ich super müde und recht schwach war. Ich dachte das liegt allein an der Anstrengung, doch als es die folgenden Tage immer schlimmer wurde, und ich die Fähigkeit verloren habe, richtig zu gehen, habe ich mir doch etwas Sorgen gemacht. Was wenn bei der PDA etwas schiefgegangen ist? Was wenn ich niemals wieder ohne Hilfe laufen kann? Meine Nerven lagen blank, denn damals wusste ich noch nicht das ich mir eine Zerrung zugezogen hatte.

Ich war also ans Bett gefesselt und auf die Hilfe anderer angewiesen. Das Beistellbettchen hatte zum Glück Rollen, so konnte ich mich daran Abstützen und auf die Toilette gehen, wenn mein Mann gerade nicht da war um mir zu helfen. Doch ohne anhalten, habe ich keinen Schritt geschafft, meine Beine sind dann teilweise einfach weggeknickt, als hätte ich jegliche Kraft darin verloren. Es wurde dann auch nicht besser, als einer der Ärzte vorbeigekommen ist um mir zu sagen, dass ich eine Bluttransfusion brauche. Mein Hämoglobin Wert lag bei 5. Zumindest erklärte das, warum ich mich die ganze Zeit so schwach gefühlt hatte und immer noch aussah wie ein Bettlaken. Also wurde ich an 2 Blutkonserven angehängt - auch hier hatte ich wieder panische Angst das eventuell etwas schiefgehen könnte.

Die ganze Zeit im Spital über habe ich diverse Ängste ausstehen müssen, wenn ich nicht dieses süße kleine Monsterchen gehabt hätte, wäre ich daran verzweifelt. An Tag 5 wurde ich dann zum Röntgen geschickt mit verdacht auf einen Bandscheiben Vorfall, dabei ist jedoch nicht rausgekommen. Danach wurde eine Neurologin zu mir geschickt, die keine Neurologischen Schäden feststellen konnte und meinte ich kann entlassen werden (man beachte: ich konnte noch immer nicht laufen!!). Jedenfalls hatte ich damit gerechnet endlich nach Hause zu können, ich würde mir einfach privat Hilfe holen. Also ab zum Kinderarzt damit wir auch hier das Okay bekommen um endlich das Krankenhaus verlassen zu können.

Dort habe ich dann aber die Diagnose Gelbsucht bekommen und Baby K, musste unter die Wärmelampe. Nichts dramatisches, aber meine Nerven waren schon so überfordert, dass ich diese Information nur schwer verkraften konnte. Ab unter die Lampe für 24 Stunden. In der Zwischenzeit kam nochmals ein Arzt zu mir und berichtete, dass die Anästhesistin die mir die PDA verpasste, Corona Positiv war und wir ebenfalls getestet werden mussten. Noch eine Information die mich wahnsinnig gemacht hatte. War ich verflucht? Hatte ich die Tage vor der Geburt irgendetwas verbrochen? Ich war echt seelisch am Ende. Nörgeln auf sehr hohem Niveau, doch meine Hormone haben verrückt gespielt.

An Tag 7 durften wir dann aber endlich nach Hause. Ab da ging es mir seelisch um einiges besser und der Heilungsprozess konnte beginnen. Daheim ist es eben doch am schönsten, vor allem weil ich hier die Unterstützung meines Mannes hatte. Und gemeinsam haben wir es dann hinbekommen alles zu regeln. Ein kurzer Besuch beim Osteopathen hat mir dann die Diagnose Adduktorenzerrung gegeben, also nichts schlimmes, aber etwas das Zeit brauchen würde. Meine Schwiegermama hat mir dann aber Krücken vorbeigebracht und damit ging es dann auch um einiges besser. So war ich zumindest nicht mehr auf andere angewiesen, wenn ich auf die Toilette wollte *kicher*

Mittlerweile kann ich bereits ohne Krücken gehen - es ist nach einer Zeit zwar etwas anstrengend, aber ich fühle mich endlich wieder wohl. Termine für die Physiotherapie habe ich auch endlich bekommen und es sollte bald überstanden sein. Ich kann die Zeit mit dem kleinen auch endlich mehr genießen, immerhin kann ich jetzt mit ihm spazieren gehen und die Arzttermine ohne meinen Mann wahrnehmen (der muss schließlich arbeiten und kann sich nicht immer frei für uns nehmen).

Das einzige was ich noch in Angriff nehmen muss, ist meine Haut. Die ist seid der Geburt des kleinen der blanke Horror! Ich meine so richtig! Rote hässliche Pickelchen bzw. Pustel zieren mein Gesicht. Die Art die man nicht wegmachen kann (ich weiß schon, man sollte generell nicht drücken, aber wenn es möglich wäre, würde ich es beinhart tun) und die teilweise jucken und wehtun. Habt ihr da Erfahrungen oder Tipps für mich. Habe zwar schon einen Hautarzttermin aber der ist natürlich erst in ferner Zukunft und ich würde schon gerne jetzt was dagegen unternehmen.

Ansonsten bin ich endlich im "Mamasein" angekommen und freue mich darauf, die Welt mit dem kleinen zu Entdecken. Ich hoffe das der Lockdown bald aufgehoben wird und wir dann endlich ein paar Ausflüge machen können, daweil begnügen wir uns mit Spaziergängen.

Falls ihr noch Fragen habt / Was wissen wollt, gerne einfach ins Kommentarfeld schreiben :)

Alles Liebe,
Eure Sabrina



1 Kommentar:

  1. Hallo liebe Sabrina,

    an Hand nun Deines Berichtes habe ich gemerkt, welche Unterschiede es bei den Geburten von Stadt bzw. Land gibt und Du hast meine Vermutung auch bestätigt....

    Denn ich habe beides erlebt. In der Stadt muss man als Schwangere nehmen wer gerade Dienst hat oder zur Verfügung geht, wie leider bei Dir auch...

    Und da kann es leider auch sein, dass die ganze Mannschaft...Arzt/Hebamme plötzlich wechselt...ich hatte Glück jeder war nett und freundlich ...hm, nach 2 Stunden Autofahrt und einem Blasensprung im Baumarkt..grins...

    Ja, auch bei mir hat das extrem weh getan. Jeder denkt, dass hält Frau jetzt auch noch aus...aber irgendwie ist es total doof, der eine Schmerz geht und der andere kommt und wie !!!

    Ich wünsche Dir, dass Du für die Nachsorge eine gute Hebamme bekommen hast. Oder gibt es das in Österreich nicht?


    Sonst alles , alles Gute mit Deinem kleinen Schatz.

    LG...Karin...

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