Pia Hepke
Wohnhanft in Hatten
Noch so jung und schon Autorin, wie fühlt sich das an?
Ziemlich unglaublich, aber ich habe auch lange darauf hingearbeitet. Und deswegen fühle ich mich momentan einfach nur glücklich!
Oh Gott, schwere Frage. Mhm, ich habe mit 15 angefangen meine Geschichte zu entwickeln und wusste eigentlich immer, dass ich sie auch zu einem richtigen Buch machen möchte.
Das ist schwierig zu sagen. Im Grunde die Schule. So lustig das jetzt klingt, aber es gab einfach Fächer, da musste man nicht unbedingt aktiv daran teilnehmen und deswegen habe ich die Zeit entweder mit Zeichnen oder mit Schreiben verbracht.
Die richtige Motivation habe ich durch meine Träume. Ich träume ganze
Geschichten,die ich dann unbedingt aufschreiben muss, um sie nicht wieder zu
vergessen.
Wie kamst du auf Idee ein Buch zu schreiben?
Ich hatte einen Traum, den ich aufschrieb und einer Freundin zeigte. Zusammen kamen wir dann auf die Idee, dass man das doch zu einem Buch machen könnte. Wir haben uns verschiedene Dinge ausgedacht und irgendwann fing ich an zu schreiben.
Interessanterweise kommt diese Szene im Buch gar nicht vor. Sie war zwar
der Ausgangspunkt und sollte eigentlich das Ende bilden, aber die Geschichte
hat sich dann in eine ganz andere Richtung entwickelt.
Wie lange hast du an deinem Buch
gearbeitet, bis es schließlich Veröffentlicht wurde?
Oh, schwierige Frage. Wie bereits erwähnt, habe ich mit diesem Buch mit
15 angefangen; im Frühjahr 2008. Nach den ersten 50 Seiten aber wieder
aufgehört. Keine Zeit, etwas besseres zu tun. Wie das eben so ist.
Aktiv an der Geschichte hab ich dann erst im Sommer 2010
weitergearbeitet. Da liegt also ein ziemlich großer Zeitraum dazwischen. Die
nächsten Jahre habe ich es dann immer wieder überarbeitet und bereits mit den
folgenden Teilen angefangen.
Eine Freundin von mir, die sich als Testleserin zur Verfügung gestellt
hat (es gab übrigens noch mehr Testleser), schlug mir dann irgendwann vor, doch
den ersten und zweiten Teil zusammenzupacken.
Da das zu viele Seiten gewesen wären, habe ich den zweiten Teil
aufgeteilt, sodass aus 2 Büchern 3 wurden.
Man kann also sagen, dass ich an dem Buch ziemlich lange gearbeitet
habe, bis es jetzt endlich veröffentlicht wurde.
Dein Buch handelt von einem Drachen, wie stehst du persönlich zu
solchen Geschöpfen?
Ich liebe sie! Genauso wie ich Raubkatzen faszinierend finde, finde ich
auch die Drachen beeindruckend. Deswegen stand für mich eigentlich von vornherein
fest, dass in meinem Buch welche vorkommen mussten.
Leider bin ich viel zu faul, um mir wie bei Eragon eine komplett neue
Welt auszudenken, deshalb musste ich es irgendwie schaffen, einen Platz für sie
in dieser Welt zu finden. Aber ich denke, dass mir das ganz gut gelungen ist.
Sind noch weitere Bücher in Planung? Kannst du uns schon vorab
eventuell einen Input geben, auf was wir uns freuen dürfen?
Tatsächlich schreibe ich gerade an dem vierten und letzten Teil meiner
„Drachensaga“, wie ich sie gerne nenne. Es macht mich zwar etwas traurig, dann
von meinen Figuren Abschied nehmen zu müssen, aber ich bin auch schon selber
sehr gespannt auf das Ende. Und ich kann nur sagen, es wird spannend und es
kommen noch einige Figuren vor, die im ersten Teil noch keinerlei Erwähnung
finden.
Es wird spannend, je mehr ich über die Drachen schreibe, desto mehr
Ideen hatte ich und ich persönlich würde sagen, dass die Geschichte mit jedem
Band besser wird, aber das müssen natürlich letztendlich meine Leser
entscheiden.
Die nächste Geschichte befindet sich auch schon in der Ausarbeitung. Die
Idee beruht ebenfalls auf einem Traum, den ich hatte. Allerdings hat das
nächste Projekt nichts mit Drachen zu tun, aber dafür wieder mit Fantasy.
Wann hast du angefangen, aktiv zu schreiben?
Ja, aktiv habe ich dann tatsächlich im Sommer 2010 mit dem Schrieben
begonnen. Und ich muss sagen, es ist anstrengend, aber lohnenswert. Immer, wenn
ich wieder einen Teil abgeschlossen hatte und eine Pause einlegte, fehlte mir
ganz plötzlich etwas.
Wenn man es gewohnt ist, sich abends immer noch mal für ein paar Stunden
an den Laptop zu setzten, um zu schreiben und das fällt plötzlich weg, dann
weiß man gar nicht, was man mit der Zeit anfangen soll. Ist wirklich komisch.
Ich halte es auch meistens nur ungefähr 3 Monate aus, dann beginne ich
wieder mit dem nächsten Band.
Wie gestaltest du das Schreiben, was ist dir dabei wichtig?
Ich habe mir tatsächlich einen festen Plan gemacht. Ich muss jeden Tag
ungefähr so und so viele Seiten schreiben, damit ich am Ende der Woche diese
Anzahl an Seiten geschrieben habe. Sollte ich das einmal nicht schaffen, dann
muss ich das in der nächsten Woche nachholen.
Würde ich mich nicht so streng an den Plan halten, dann hätte ich
wirkliche Probleme an manchen Stellen beim schreiben, weil ich ich keine Lust
habe, das zu beschreiben, da ich doch viel lieber über diese oder jene Szene
schreiben würde.
Manchmal muss man sich selber zu den Dingen zwingen, die keinen Spaß
machen, damit man insgesamt Freude daran hat.
Wie viel Zeit verbringst du damit zu schreiben?
Das ist schwer zu sagen. Mehrere Monate am Stück.
Ich muss eben immer meine Seiten pro Tag schaffen und mal geht das
schneller, mal langsamer. Das fatale ist, wenn man beim Schreiben Internet hat,
dann macht man schnell auch mal etwas anderes.
Aber natürlich arbeite ich auch ansonsten an den Ideen für die Bücher.
Ich schreibe oftmals mitten in der Nacht, wenn ich eigentlich im Bett friedlich
schlafen sollte, weil ich gerade dann eine gute Idee habe und sie nicht wieder
vergessen möchte.
Hat sich das Buch wie von selbst entwickelt oder hast du genau
gewusst, was du dem Leser mitteilen möchtest?
Ich habe eine ungefähre Ahnung. Meistens habe ich vorher irgendeine
Szene aufgeschrieben und zu der muss ich mich dann hinarbeiten. Was dazwischen
passiert, hängt weitestgehend von den Figuren selbst ab. Sie entwickeln ein
regelrechtes Eigenleben.
Das beste Beispiel dafür war ein Streit zwischen Diana und Adrian, den
ich vorher nicht so angedacht hatte und wo ich mir im Nachhinein eine gute
Versöhnung überlegen musste. Dabei ist eine wunderschöne Szene im zweiten Teil
entstanden, die ich ansonsten nie geschrieben hätte.
Wann bist du am Kreativsten?
Oh, da gibt es die verschiedensten Momente. Am meisten Ideen habe ich
wahrscheinlich, wenn ich abends im Bett noch darüber nach grübele. Aber immer,
wenn ich für mich allein bin und mir so meine Gedanken mache, habe ich gute
Einfälle. Ob das nun unter der Dusche oder beim Zähneputzen passiert.
Die Idee mit dem netten Jungen mit den braunen Haaren, der im dritten
Teil vorkommt, ist so eine Zahnputzidee. Ich hätte damals nie gedacht, dass er
einmal eine so wichtige Rolle spielen könnte, doch jetzt kann ich ihn mir gar
nicht mehr wegdenken. Er hat der Geschichte eine ganz andere Richtung gegeben.
Welchen Stellenwert hat das Schreiben?
Wenn ich schreibe, dann ist es mit das Wichtigste und ich bekomme
regelrechte Anfälle, wenn ich mal hinter meinem Zeitplan hinterher hinke oder
einfach keine Zeit finde.
Warum das Genre Fantasy?
Weil Fantasy am meisten Platz für meine Fantasie bietet. Es gibt keine
Regeln, nur die, die ich selber schaffe. Das bietet einem so viele
Möglichkeiten. Es ist einfach fantastisch!Oh, da gibt es mit Sicherheit viele Gründe. Aber der aller wichtigste ist wohl, weil ich das Buch für die Leser geschrieben habe.
Natürlich ist es auch für mich, weil ich damit meiner Fantasie freien
Lauf lassen kann, aber ich möchte, dass so viele Menschen wie möglich an dem
Leben meiner Figuren Teil nehmen. Und hoffentlich auch etwas daraus lernen.
Welche sind deine Lieblingsbücher / Wer ist dein/e Lieblingsautor/in?
Natürlich habe ich, wie auch der größte Teil der Bevölkerung, nicht auf Harry Potter oder Twilight verzichtet. Aber ich habe eine absolute Lieblingsserie von Lynn Raven. Sie handelt auch von Vampiren und erzählt die Geschichte von Dawn und Julien.
Was mich an diesen drei Büchern so fasziniert war das Ende der Trilogie.
Es ist nämlich so, dass ich Bücher in den meisten Fällen nach ihrem Ende
beurteile. Wenn das Ende nicht gut war, dann lese ich sie selten noch einmal.
Weil ich am Ende eben wieder am Ende lande. Und hier lese ich die Bücher super
gerne noch einmal, da ich von der Idee des Abschlusses so überrascht wurde.
Gab es Bücher von denen du besonders enttäuscht warst?
Ich denke, dass es da viele gab, doch die meisten habe ich wohl wieder vergessen. Außerdem ist das lediglich mein persönliches Empfinden. In den meisten Fällen lag die Enttäuschung am Ende der Story. Wenn das Ende nicht gut ist, dann bin schon mal öfters von Büchern enttäuscht.
Wenn du einen Tag lang mit einem Roman Helden verbringen könntest, welcher / welche wäre das?
Ich sage jetzt mal nicht Edward, so wie viele andere vielleicht. Da ist die Gefahr einfach zu groß gebissen zu werden.
Tatsächlich bin ich viel eher an Tieren oder mystischen Wesen
interessiert. Ein sprechender Hund wäre auch eine nette Abwechslung.
Aber am liebsten würde ich wohl einer Figur aus meinem eigenen Buch
begegnen, um sie fragen zu können, ob ihr ihr Leben, so wie ich es mir
ausgedacht habe gefällt. Jason wäre da wahrscheinlich meine erste Wahl, weil
ich die kühle Überlegenheit und die Ruhe, die er ausstrahlt mag.
Und für alle, die Tagebuch eines Vampirs oder Vampire Diaries kennen. Damon
ist ein absoluter Traum, so schön böse und geheimnisvoll. Ich habe einen Narren
an den bösen Typen gefressen, die eigentlich gar nicht so abgrundtief böse
sind. Ich liebe die Entwicklung, die sie meistens durchmachen.
Was machst du, wenn du nicht gerade hinter deinem Schreibtisch sitzt?
Ich lese. Selbstredend.
Außerdem habe ich auch noch zwei Pferde und einen Hund, die meine
Aufmerksamkeit wünschen.
Aber wenn ich mal nicht an einem Buch schreibe, dann nutze ich die Zeit
und bin anderweitig kreativ. Ob das nun mit dem Fotoapparat passiert oder mit
dem Pinsel.
Malen tue ich für mein Leben gerne und ich entwickle mich immer noch
weiter, doch da heißt es natürlich dranbleiben.
Wie stehst du zu den, neuerdings, sehr engen Kontakt zwischen Autoren
/ Verlagen und ihren Lesern (bzw. Bloggern)? Freut es dich wenn du unzählige
Nachrichten von deinen Lesern bekommst, oder ist es manchmal dann auch etwas zu
viel?
Da ich noch nicht so viele Leser habe, ist das etwas schwierig zu
beantworten.
Natürlich freue ich mich, wenn ich Rückmeldungen und Meinungen erhalte.
Deswegen habe ich auch eine Leserunde bei Lovelybooks gestartet. Um eben zu
erfahren, wie andere über das denken, was ich schreibe.
Aber es sollte wahrscheinlich immer in einem Rahmen bleiben, sodass man
auch noch Zeit für anderes hat. Es hat selbstverständlich ungeahnte Vorteile,
wenn man den Autor fragen kann, was er sich bei gewissen Dingen gedacht hat
oder wie sein Werdegang war.
Grundsätzlich finde ich, dass es ungeahnte Möglichkeiten birgt.
Welche Tipps hast du an Neu-Einsteiger im Autoren Business?
Nicht aufgeben. Ich habe wirklich sehr lange gebraucht, bis ich einen
Verlag gefunden habe. So etwas dauert und ist mit viel Aufwand verbunden.
Außerdem sollte man sich jede Möglichkeit suchen, um an Informationen zu
gelangen. Das Internet ist dafür natürlich perfekt, es beherbergt gute Tipps,
nur leider auch genauso viele unnütze Dinge.
Würdest du mir als krönenden Abschluss, noch verraten was das
schönste Erlebnis in deinem Leben war/ist!
Das ist schwierig zu beantworten. Es gibt viele, kleine Glücksmomente,
die ich schon erlebt habe und immer noch erlebe.
Ein Sonnenuntergang an meinem Geburtstag am Strand. Mein erster eigener
Hund oder mein erstes eigenes Pferd. Der Erfolg auf einem Turnier oder das Lob
für meine Bilder oder mein Buch.
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